Mal wieder Räuberei; Errichtung eines „Not-Standes“

Die Aussicht auf mehr Honigertrag hat mich ein Experiment machen lassen:

Da der letzte Schwarm groß war hab ich ihn in eine komplett fertige Beute mit ausgebauten Waben eingeschlagen.

Da die Wiesenblumen blühten, die Tracht war in vollem Gange, hab ich dem Schwarm über einem Absperrgitter eine 2te Zarge mit 9 Mittelwänden zum ausbauen als Honigraum aufgesetzt.

Anfangs sah alles ganz gut aus, bis die Bauern viele Wiesen gemäht haben und so der Trachtfülle ein plötzliches Ende gemacht haben.

Ich bin davon ausgegangen das die Bienen jetzt einfach weniger Honig eintragen, aber die sind so im Sammelwahn das einige anfangen zu räubern…

„Stille Räuberei“ nennt man das wenn der Imker es fast nicht merkt.

Der „Experiment-Schwarm“ war das Opfer…
gestern, abends, lagen viele sehr junge tote Bienen vor der Beute.
Durchs Flugloch konnte ich 4 Hände voll tote Bienen rausschaben…

Also hab ich heute vormittag das Rest-Volk mit der gesammten Brut in eine Ablegerbeute gehängt, einen Zweig mit vielen Blättern vor das stark verengte Flugloch gelegt, die Futterzarge aufgesetzt und mit Zuckerwasser 2:1 gefüttert. (Es war kein Honig in der Beute, alle Waben waren pulvertrocken… die Jung -Bienen sind verhungert…)

Gegen Mittag flogen viele Bienen vor der Beute, sie zwängten sich rein und an der Futterleiste des Futtergeschirrs drängten sich die Räuberbienen…

Also, neue Strategie:
Ich hab die Beute verschlossen, die Räuberbienen verjagt und in ca 4 Km Entfernung, nahe der Ortschaft Kienberg, auf 1440 MüM einen „Not-Stand“ errichtet.

Neben einem Stadel, auf einem Ziegelhaufen hat der Schwarm nun ein vorläufiges neues zu Hause gefunden.
Dort stehen keine anderen Völker die das Futter stehlen könnten.
Die Königin hab ich zwar nicht gesehen, es waren aber vom Ei bis zur Made alle Brutstadien vorhanden!
Hoffendlich berappelt sich dieser Schwarm!

Vorgezogene Drohnenschlacht

 


Weil seit einiger Zeit die Sonne tagsüber so richtig brennt haben viele Bauern in der Umgebung ihre Wìesen gemäht.

Das verkleinert das Futterangebot für die Bienen beträchtlich. Vom Schlaraffenland zur Wüste, na ja, fast…

Aber das ist wahrscheinlich der Grund („unnütze Esser“ müssen raus…) dafür das das mehrere Bienenvölker in diesem Jahr so früh die Drohnen rausschmeißen. Sogar die Maden und Puppen werden entsorgt.

Ich werde noch ein paar Völker auslagern. An meinen „Alm-Bienenständen“ wird, je nach Wetterlage, erst in 4 bis 6 Wochen gemäht. So haben alle Völker mehr Futter und der Honig wird edler und schmeckt besser weil er Anteile von z.b. Alpenrosen- und EnzianNektar hat!

Ein weiteres Volk, ein Schwarm von diesem Frühjahr, ist heute morgen zum „Bienenstand im Hager“ umgezogen. Andere werden bald folgen.

Neuer Bienenstand im Hager

Direkt hinter dem Haus, Luftlinie 300 Höhenmeter den Berg rauf, direkt an der oberen Baumgrenze habe ich jetzt einen neuen Bienenstand.

Die Wiesen dort werden nur ein mal im Jahr gemäht, also sollten die dortigen Bienenvölker bis in den Spätsommer hinein edelstes Futter finden.

Den Anfang haben 2 Schwärme dieses Jahres gemacht. Diesen Schwärmen habe ich direkt ausgebaute Waben gegeben damit sie sofort Honig eintragen können.

Der Besitzer dieser Hütte bat mich ein oder zwei Völker direkt daneben hin zu stellen weil dort vorbei kommende Wanderer hier oft „ihr Geschäft“ verrichten und er ständig deren Sauerei weg machen muß.
Gesagt, getan. Ich denke das seine Idee mit Bienen unwillkommene Besucher zu vertreiben voll aufgeht. Bienen sind harmlos wenn man sie in Ruhe läßt, aber niemandem gefällt auch nur die Vorstellung ins blanke Hinterteil gestochen zu werden…!

2 weitere Schwärme und ein oder zwei Ableger vom Hauptstand werden in den nächsten Tagen noch folgen weil sie am Hauptstand im Weg stehen. (Dort finden grade Bauarbeiten, die Errichtung der Winterquartiere für alle Völker, statt.)

Der Bienenschwarm

Die natürliche Vermehrung der Bienen ist der Schwarm.
Einen Bienenschwarm könnte man mit Recht als „Naturschauspiel“ bezeichnen.

Das Bienenvolk zieht sich durch den besonderen Ausbau einer Brutzelle und durch längerer Fütterung der Made mit Gelé Royale eine neue „Jungkönigin“ heran. Diese meldet sich akustisch mit einem „Tuten“ kurz bevor sie schlüpft.
Da junge Königinnen oft als allererstes andere Königinnen als Konkurenz töten ist das „Tuten“ für die alte Königin das Signal den Bienenstock, mit einem Teil ihres Gefolges, zu verlassen und sich eine neue Behausung zu suchen.

Diese Bienen schwärmen aus, drehen ein paar Runden über dem Bienenstand und sammeln sich als „Bienentraube“ oder „Bienenbart“ an einem Baum, Ast, Telefonmast oder was Ähnlichem.
Jetzt fliegen ein paar „Kundschafter“ los und suchen eine passende neue Behausung. Sobald sie zurück sind und etwas passendes gefunden ist fliegt der ganze Schwarm los und zieht dort ein.

Wenn der Imker es schafft den Schwarm nach dem er sich „gesetzt“ hat (der Schwarm, nicht der Imker…) in eine „behausungsähnliche“ Kiste zu bekommen, dann hat er ein neues Bienenvolk.

Wenn die Königin mit in der Kiste ist krabbelt der Rest des Gefolges hinterher…

Honig abfüllen

Der Honig wird hygienisch und genau in die Gläser gefüllt!

Die ersten 32 „500 Gramm Gläser“ sind fertig und verkaufsbereit!

Das Abfüllen ist eine mehr als langweilige Arbeit, aber ich bin sehr stolz darauf ein perfektes und leckeres Lebensmittel hergestellt zu haben.

Die ersten Gläser werden morgen verschickt.

In den nächsten Tagen werde ich weiter abfüllen.

Dann gibt es auch 1 Kg, 250 Gramm,  125 Gramm und 30 Gramm („Probiergläser“) zu kaufen.

Honigernte

Gestern habe ich den Honig von 6 Völkern geerntet.

(Verdeckelte Honigwabe – Nahaufnahhme)

Der Honig hat einen Wassergehalt von 17 bis 17,5%, ist cremig und von einer 1A Qualität!

 

Mit der Handschleuder schonend geschleudert bedeutete mehr Arbeit. Diese Methode ist aber besser für den Honig und schonender für die Waben.


An dieser Stelle mein Dank an Benni Hauser für die spontane Hilfe!

Am nächsten Dienstag wird der Honig abgefüllt und steht dann ab Mittwoch in 1Kg, 500g und in 250g Gläsern zum Verkauf bereit.

Almhonig:

Ein besonderes Schmankerl ist der Honig vom Bienenstand im Gföll (Holzgau). Weil die Bienen dort auf über 1300 Meter Seehöhe leben und arbeiten sammeln sie Honig ausschließlich von Blumen und Pflanzen aus dem Hochgebirge.

Die Bienentränke

Heute habe ich oberhalb der „Rückmauer“, 1,5 m. hinter dem Pultständer, eine Mulde gegraben, mit Steinen ausgelegt und das Ganze dann mit Beton fixiert.

Morgen werde ich Moos und ein paar Grasssoden reinlegen, aus Steinen eine Insel bauen und das ganze dann fluten.

Sobald das Wasser „abgestanden“ ist werden die ersten Bienen zum trinken und zum Wasser holen kommen.

 Foto: Rohbau der


Bienentränke

Kontrolle am Ablegerstand

Heute am frühen Abend bin ich zum Ablegerstand gefahren.

Auf dem Fußweg 30 m bergab zu den Beuten sah ich einen schönen Rehbock am Rande der Lichtung.
Ganz in der Nähe hörte man einen Fuchs bellen…

Die Bienen waren ruhig und friedlich.
Das Wirtschaftsvolk hat schon ne Menge Honig gesammelt, aber bei Weitem nicht so viel wie die Völker unten im Tal.
Den drei Ablegern geht es gut, alle Drei haben aufgebissene Weiselzellen, die jungen Königinnen müsen also geschlüpft sein!
Gesehen habe ich leider keine von ihnen und es sind auch noch keine frischen Stifte (Bieneneier) in den Zellen der Waben.
Vielleicht sind die Ladys grade unterwegs zum Begattungsflug.

…ich stieg wieder hoch, zurück zum Auto und als ich losfahren wollte saß ein Wildhase vor dem Auto.
Kurze Zeit später mußte ich bremsen weil ein schwarzes Eichhörnchen den Weg querte.

Natur pur!

 

Die Bienen spielen verrückt

Heute Vormittag kam ich endlich dazu die dringend benötigten Mittelwände einzulöten.

Ein Blick aus dem Fenster und ich sah eine große Bienenwolke über dem Dach, da schrie meine Frau auch schon: „Die Bienen spielen verrückt“!
Ich war kaum draußen, da stand mein Nachbar und sagte: „Michael, da hast nen feinen Schwarm!“

Dummerweise hab ich die Völker schon gut eine Woche nicht mehr auf Weiselzellen kontrolliert, oder ich hab eine übersehen..

Als der Schwarm sich gesetzt hatte, natürlich mitten in eine Fichte – direkt an den Stamm in ca 3 m Höhe – wurde er erstmal mit Wasser sprühen beruhigt.

Der Nachbar, ein Imker mit viel Erfahrung, holte 2 Schwarmkästen und fing den Schwarm ein. Ich half ihm dabei, nur leider hatte ich in der Eile die alte Imkerjacke erwischt. Die hat am Bund ein ausgeleiertes Gummi und ein kleines Zigaretten-Brandloch im Visier…

Ich konnte gar nicht so schnell gucken wie ne handvoll Bienen in der Jacke und direkt vor meinem Gesicht waren.
Das Ende vom Lied: 2 Stiche aufs Augenlied, einer direkt daneben auf die Nase und 2 oder 3 auf den Arm.

Dank Bite Away, ein Elektro-Stift der an der Spitze heiß wird (man drückt ihn direkt auf den Einstich und die Hitze zersetzt einen Großteil des Bienengiftes) ist die Sache noch mal gut ausgegangen! Geblieben ist nur ne leichte Schwellung am Auge.

Gegen Abend hatten sich alle Bienen in der ersten Schwarmfangkiste versammelt. Ich brauchte sie nur noch zu verschließen und in den Keller zu stellen.
Das macht man damit die Bienen die Orientierung und damit die Schwarmlußt verlieren. So werden auch die mitgeführten Futterreserven verbraucht und die Beute wird besser angenommen.

Morgen Abend werde ich den Schwarm in seine endgültige Behausung, eine Taunus Zander Magazinbeute, einschlagen.

Fotos von der Schwarmtraube habe ich gemacht, aber leider erkennt man nur „Baum“…
Ich werde sie nochmal am PC ansehen und wenn man doch mehr erkennt, diesen Beitrag editieren und ein Bild anfügen.

Der erste Schwarm

Heute am Ablegerstand hatten die Bienen Besuch… Man kann es leider schlecht erkennen, es ist ein Reh.

Als es weg war ging ich den Berg runter zum Stand und fing an die Ableger (und ein Wirtschaftsvolk) zu kontrollieren.

Es fing an heftig zu Gewittern und ich drehte mich um um noch mal nach dem Reh zu sehen, da sah ich direkt vor mir auf Augenhöhe, an einem Busch einen dicken Schwarm Bienen eng aneinander gekuschelt hängen…

Also alles stehen und liegen gelassen, den Berg wieder rauf gerannt, im Auto heimgefahren, einen der neuen Ablegerkästen eingeladen, Schutzanzug angelegt und zurück…

Der Schwarm war noch da, er hing an einem ganz dünnen Zweiglein. Ich brauchte nur den Zweig vorsichtig abzubrechen und Zweig und Bienen in die Kiste zu legen.

Zu Hause angekommen:

wurde der Schwarm in einen Kellerraum gebracht wo er 24 Std. bleibt. Morgen wird er gleich in eine Beute eingechlagen und bekommt neue, frische Mittelwände zugehängt.

Wenn ich ganz viel Glück habe bringt der Schwarm in diesem Jahr sogar etwas Honig. Wenn es die Königin ist, die ich vermute, dann ist sie noch jung und ziemlich gut!